60 französische und deutsche Jugendliche leben die deutsch-französische
Freundschaft im Rahmen eines Erasmus+-Projektes an der MVL

Am 27.5.24 konnten die Fachbereiche Französisch + Sport 35 bretonische
SchülerInnen mit ihren 4 LehrerInnen im Rahmen eines EU-finanzierten
Erasmus+-Projektes an der MVL willkommen heißen. Im Fokus unserer deutsch-
französischen Europa-Woche stand das Thema „Sport und Inklusion“.
Hierzu konnten wir zahlreiche interessante Programmpunkte zusammenstellen,
die diesem Thema gerecht wurden und – parallel zum Besuch des französischen
Präsidenten Emanuel Macron in Deutschland – das Thema der „amitié franco –
allemande“ an unserer Schule und in der Hauptstadt sichtbar machten.
Gleich zu Beginn ließen die von unseren SportkollegInnen angeleiteten Ice-
Breaker – Spiele im wahrsten Sinne des Wortes die Barrieren zwischen den
Jugendlichen dahinschmelzen, und erste zarte bilaterale Bande wurden
geknüpft. Auch am Nachmittag wurden bouldernd und kletternd weitere
Sprachhindernisse überwunden.

 

Am Dienstag kam schließlich das Thema Inklusion hinzu: Die Vereine
Pfeffersport und SCC Berlin führten die 60 Jugendlichen in die
Inklusionssportarten Sitzvolleyball und Rollstuhlsport ein, und bald war zu
beobachten, wie die mittlerweile gut durchmischten deutsch-französischen
Mannschaften mit viel Engagement und Freude sitzend die Bälle über das Netz
bewegten und sich auch im Rollisport in 28 Rollstühlen sehr sicher durch die
große Turnhalle bewegen konnten. Kleine Wettkämpfe haben unsere Jugend
besonders und im wahrsten Sinne des Wortes in Fahrt gebracht. Kein Wunder,
dass so mancher Rollstuhl bei sich mutig steigender Geschwindigkeit samt
Insassen hier und da verunfallte….

Eine Sprachanimation im Centre Français de Berlin, dem ehemaligen
Kulturzentrum der französischen Streitkräfte in Berlin, erweiterte und vertiefte
die Sprachkenntnisse der deutsch-französischen Gruppe am Mittwochvormittag,
bevor es am Nachmittag bei einer „Berlin-on-Bike“-Tour mit viel Spaß (und
glücklicherweise unfallfrei) vorbei an den Hauptsehenswürdigkeiten Berlins
ging, denn der Großteil der französischen Jugend war noch nie zuvor in der
deutschen Hauptstadt gewesen.

Das Erasmus-Programm sieht vor, das Erlebte in einem Kreativprojekt zum
Ausdruck zu bringen. So konnten wir den SchülerInnen einen Graffiti-Workshop
bzw. ein Projekt mit der Berliner Bildhauerin Simone Elsing anbieten, die die
SchülerInnen sehr professionell in die Kunst der Bildhauerei einführte. Heraus
kam dabei ein Ensemble von 5 mit Hammer, Meißel, Feile, Schmiergel und

Kratzwerkzeugen bearbeiteten Steinen, die das Thema „deutsch-französische
Freundschaft und Inklusion“ aufzugreifen suchten.
Parallel hierzu wurden in unserer Schulküche an die 100 französische Crêpes „à
la bretonne“ zubereitet, sodass wir uns um das leibliche Wohl am Mittag keine
Sorgen machen mussten. Und damit nicht genug: Gleich im Anschluss zauberte
eine weitere Gruppe unter fachkundiger Anleitung mehrere Bleche Kuchen für
unsere Vernissage am Nachmittag, zu der die Graffitigruppe hinzustoßen sollte.

Die Kunstwerke wurden also in der Mensa ausgestellt, bewundert und von den
Kleingruppen erklärt. Wunderbar, was hier entstanden ist! Und das musste
natürlich mit dem köstlichen Kuchenbuffet gefeiert werden.

Den Abschluss bildete am Freitag der Besuch des Reichstagsgebäudes. Der
Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann stand den Jugendlichen im Paul
Löbe-Haus zu aktuellen Fragen Rede und Antwort: Ordentlichst gekleidet und
mit vorbereiteten Fragen ausgestattet löcherten sie den Abgeordneten zu
Themen wie Einsatz von Waffen im Nahost-Konflikt, Krieg in der Ukraine,
Inflation, Klimawandel, Schulsystem, Migration, …. Auch die Presse interessierte
sich für unseren Austausch und die Fragen der Jugendlichen, nicht zuletzt vor
dem Hintergrund der Friedensrede Macrons in Dresden an die Jugend.

Im Anschluss wurden wir von Herrn Heilmann zum Mittagessen eingeladen und
genossen die Aussicht auf die Spree, bevor wir dann an einer Führung im
Bundestag teilnahmen und die Kuppel des Reichstages erklimmen durften.

Schließlich hieß es nach 5 Tagen Abschied nehmen, und die ein oder andere
Träne war nicht zu unterdrücken, hatte man doch viel Schönes in sehr kurzer
Zeit miteinander erlebt.

Wir freuen uns, durch die Teilnahme am Erasmus-Programm ein Stück weit die
europaweite Zusammenarbeit Jugendlicher vorangetrieben zu haben und
danken unseren bretonischen Freunden für ihre Initiative.

„Vive l’amitié franco-allemande ! Es lebe die deutsch-französische Freundschaft !“
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in der Bretagne !

Tm