Am 6.3.23 besuchten 25 Schülerinnen und Schüler der 9b im Rahmen des Ethikunterrichts das Julius Grieneisen-Haus in Charlottenburg-Wilmersdorf. Es handelt sich hierbei um eines der ältesten Bestattungsunternehmen Berlins, welches seit 1830 neben zahlreichen Sozialbestattungen auch für die Beisetzung prominenter Persönlichkeiten aus dem Kaiserhaus, der Politik, Wirtschaft und Filmwelt sorgt.

Gleich zu Beginn beeindruckte uns im Eingangsbereich die moderne und freundliche Architektur des Bestattungshauses, welche dazu beitrug, uns etwaige Berührungsängste, die im Vorfeld durchaus zum Ausdruck gebracht wurden, zu nehmen.

In der Trauerhalle empfing uns dann in einer ebenfalls freundlichen Umgebung moderne Musik, die uns Raum gab, unser Umfeld in Ruhe zu entdecken, uns auf das Thema unseres ungewöhnlichen Moduls einzustimmen und den Lärm der Straße hinter uns zu lassen. Wie erstaunlich, dass in einem Bestattungsinstitut auch die Sprache unserer Jugend Raum findet! Das sprach unsere Schüler/Innen an!

Frau Luckey erläuterte schließlich in einem professionellen Vortrag, wie eine Bestattung in der Regel von statten geht: Die Schritte von der Beratung über die mögliche Abschiednahme am offenen Sarg in einem extra hierfür vorgesehenen Raum bis hin zur Trauerfeier am geschlossenen Sarg oder der Urne in der Trauerhalle mit der Familie, Freunden und Bekannten wurde uns sehr anschaulich erläutert.

Herr Theissen-Körner ergänzte nun die Ausführungen der Grieneisen-Bestatterin mit einem kurzen Vortrag über Bestattungsriten der Antike und im frühen Christentum.

Im weiteren Verlauf führte unser Rundgang weiter durch den Abschiedsraum, die hauseigene Druckerei und schließlich in das Herz des Unternehmens: In der großzügigen Kellerebene des Julius Grieneisen Hauses wurden wir an den Kühlungsräumen, wo bis zu 50 Verstorbene aufbewahrt werden können, dem Vorbereitungsraum, wo sie gewaschen, geschminkt und angekleidet werden, vorbei in das Sarglager geführt.

Dort empfing uns ein Mitarbeite, welcher die Aufgabe hat, die Särge auszukleiden und für die Bestattung herzurichten. Sehr engagiert berichtete er über seine Motivation, in diesem außergewöhnlichen Beruf tätig zu sein und schilderte uns auch seinen persönlichen Umgang mit dem Thema Tod.

Um unseren Schüler/Innen im wahrsten Sinne des Wortes alle Berührungsängste in Bezug auf den Tod zu nehmen, wurden sie angeleitet, selber Hand anzulegen: Sie durften einen Sarg für eine Verbrennung vorbereiteten.

Abschließend beantwortete Frau Luckey uns noch zahlreiche, oftmals auch sehr persönliche Frage zu ihrem Berufsfeld, bevor wir dann – auch das gehört zu einer Bestattungsfeier dazu – im Bewirtungsraum mit frischen Brezeln und Säften verabschiedet wurden.

Wir danken Frau Luckey und dem Hause Grieneisen für den freundlichen Empfang und den aufschlussreichen Einblick in ein Thema, welches bis heute in unserer Gesellschaft leider immer noch tabuisiert und aus der Distanz betrachtet wird.

Tm